Madeira ohne Hund: So war meine erste Workation
- Magdalena Griesner
- 12. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Madeira – die portugiesische Blumeninsel mitten im Atlantik – war mein Reiseziel für eine ganz besondere Workation. Sieben Tage, neun Leute, ein wunderschönes Haus in den Bergen – und ein Hund, der mich trotzdem jeden Tag begleitet hat. Nicht mein eigener, sondern Lotus, der Haushund. Er wurde als obdachloser Flüchtling aufgenommen, vorsichtig, ruhig und sanft. Er verließ nie das Grundstück, sondern war einfach da – wie ein stiller Begleiter.
Ich war als Freelancerin unterwegs. Tagsüber saßen wir alle mit Laptops in unseren Zimmern, im Garten oder auf der Terrasse, abends kochten wir gemeinsam, machten Barbecues am Strand, tranken Poncha (Vorsicht, 1-2 kleine Gläschen = Damenspitz garantiert 😃) oder wanderten durch die beeindruckende Landschaft. Madeira ist abwechslungsreich, wild, sicher – und deutlich günstiger als etwa Teneriffa. Ich wollte etwas Neues ausprobieren, als alleinreisende Frau. Und wurde herzlich empfangen – wie in einer kleinen Familie.
Warum mein eigener Hund diesmal zu Hause blieb
Auch wenn mein Blog reisemithund.at heißt: Diesmal war ich ohne Hund unterwegs. Und das ganz bewusst. Mein Vierbeiner ist kein Fan von weiten Reisen. Die langen Transfers, fremden Umgebungen und neue Gerüche stressen ihn – und ehrlich gesagt: Bei meinen Eltern in Salzburg hat er es voll schön. Ich wollte mich einmal frei und unabhängig bewegen, keine Kompromisse machen, neue Leute treffen. Und ja – es ist ohne Hund manchmal einfach unkomplizierter und auch günstiger. Vor allem auf einer Insel wie Madeira, wo Mietwagen, Transfers oder Unterkünfte nicht immer 100 % hundefreundlich organisiert sind.
Madeira als Workation-Ziel: traumhaft – mit kleinen Einschränkungen
Das Haus war großartig – wenn auch etwas kühl im Inneren (typisch für Madeiras Gebirge). Die Internetverbindung war stabil, die Gemeinschaft harmonisch. Madeira selbst ist ein Ort der Gegensätze: In einer Region regnet es, kaum eine Stunde entfernt scheint die Sonne bei 30 Grad. Für Wanderlustige ist die Insel ein Traum, auch zum Baden findet man wunderschöne Naturpools und Buchten. Die Wassertemperaturen sind angenehm – perfekt für eine schnelle Abkühlung.
Aber ja – es gab Momente, in denen ich dachte: „Mit Hund wäre das jetzt schwierig gewesen.“ Steile Klippen, steinige Wege, lange Autofahrten zu Wanderstarts, Restaurants ohne Terrasse – all das wäre mit Hund ein Kompromiss geworden.
Ist Madeira hundefreundlich?
Ganz ehrlich? Jein. Madeira ist nicht explizit hundefeindlich – aber auch nicht aktiv hundefreundlich. Ich habe keine Hundestrände gesehen, auch keine Hunde in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die meisten Vierbeiner leben auf Grundstücken, an der Kette oder frei im Hof. Einheimische sehen Hunde eher als Nutztiere, nicht als vollwertige Familienmitglieder. Auch streunende Hunde gibt es, darunter eine kleine Geschichte:
Der berühmte „Cornerdog“: Ein zerzauster, freundlicher Hund, der in der Nähe von Santa Cruz immer an derselben Straßenecke lag – ein fipsiger Begleiter des Landlebens. Er schlief seelenruhig mit dem Kopf auf der Straße als wir an der Kurve, wo seine Hütte stand, vorbeikamen. Er hat sich diesen Platz selbst ausgesucht und wurde offenbar von den Anrainern still mitversorgt.
Was Lou in der Zwischenzeit getan hat:
Mein Fazit: Madeira mit Hund – möglich, aber nicht für jeden etwas
Wenn dein Hund gerne wandert, robust ist und dich überall hin begleitet, kann Madeira funktionieren. Du solltest dich aber gut vorbereiten:
Nur mit Mietwagen unterwegs sein (steile Bergstraßen und wenige Öffis)
Unterkunft explizit auf Hundetauglichkeit prüfen
Bei starker Hitze & steilem Gelände die Touren anpassen
Strandbesuche eher gemeinsam mit der Gruppe oder getrennt planen
Ich würde meinen Hund vielleicht mitnehmen – aber nur, wenn die Anreise für ihn stressfrei machbar ist. Aktuell ist es für uns beide angenehmer, wenn er bei meinen Eltern urlaubt und ich frei erkunde
.
Und wohin geht es das nächste Mal?
Vielleicht Slowenien, Südtirol oder in die Normandie – wer weiß? Ich bin offen für Tipps!Schreib mir gerne, wenn du ein gutes Reiseziel für digitale Arbeit mit Hund kennst.



































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